Start
CE-Ãœbersicht
Neues
Notthafft
Welser
Gattung
goldene Ketten
K: Text
K: Bilder
K: Tabelle 1a
K: Tabelle 4
K: Anmerkg.
Insinuation
Kommunikation
K: Tabelle 1a

Bebilderte Geschlechterbücher der deutschen Renaissance
Ein Internetangebot rund um die Chronik Eisenberger
von Hartmut Bock


Goldene Ketten und Wappenhelme:
Zur Unterscheidung zwischen Patriziat und Adel in der Frühen Neuzeit
- Tabelle 1a -

Goldene Ketten der Männer in Kleiderordnungen von Augsburg, Nürnberg, Ulm und Frankfurt sowie der Reichsgesetzgebung

Augsburg

Nürnberg

Ulm

Frankfurt

KO 1453: Marderfutter nicht erwähnt: [...] das nu hinfur dehain [kein] burger hie ze augspurg, Er sey alt oder Jung, reich oder arm, dehain Sametin claide, weder röck, manttel, wammes, goller, brys, noch ermel nicht mer tragen sol, in dehain wys. [...]
Deßgeleichen [für Männer und Frauen] dehain guldins verdeckt noch unverdeckt, haimlich noch offennlich an dehainem claid, noch sunst, ußgenommen ob ainer guldin ring von stechens oder rennens wegen ye tragen und haben wölt, die mag er beschaidenlich und ungevarlich tragen.

KO A 1466: Marderfutter nicht erwähnt: [...] Item es soll auch kain Man hie zu Augspurg, Reicher noch armer, Junger noch alter, kain goldt noch kein berlen, an keinem kleidt, weder an Mantell, wames, kappen, hosen, preiß, Ermel, hemet, wie es genant ist, pedeckt noch unverdeckt, in kain weiß nit tragen, weder heimlich noch offenlich [...]. Außgenommen ob einer ein sollich kleinot truege, darum er ungeverlich stechen oder Rennen wolt, davon soll er nichts zugeben schuldig sein, alles treulich ohn gefehrde.

KO N 1382 – 15. Jh.: Goldene Ketten u. Marderfutter nicht erwähnt.

KO N 1501: Es gepitten auch unsere Herrn vom rath, das hinfuro keiner Irer burger, untherthan oder verwanter alhie ainiche guldene kettenn, die mit macherlon und allem andern uber funffzig reinisch goldt guldenn cost unnd werth sey tragenn, unnd sollen auch solche kettenn im tragenn uber die wammes offentlich nicht hierauß gehenckt werdenn, doch soll hiedurch das antragen der kettenn, niemand anderm, dan die es von alterß hero vheig gewessenn zuzulassen sein alles pey peen zehenn guldenn.

KO N 1516: das hinfuro kein Burger oder Inwoner einich guldene oder vergulte ketten oder dergleichen klainot weder verdeckt noch unverdeckt tags oder nachts umb den halls nit tragen soll
KO N 1536: das hinfurt keiner irer Burger, untterthan oder verwanndter alhier ainiche guldene ketten, die […] uber funfzig guldin Reinisch cost und werth sey tragen soll, doch sollen auch solche ketten im tragen uber die wambs nit offenlich herauß gehengt werden

KO U 1376-1426: Goldene Ketten und Marderfutter für Männer nicht erwähnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

KO F 1468: Goldene Ketten und Marderfutter nicht erwähnt; zu den anderen Begrenzungen: doch uszgenommen edellude, doctores, licenciaten und ires adels oder irer kunst halb gefriet sin.

 KO F 1488: Es soll auch fur baß kein bürger gülden oder vergulden ketten oder andere vor gülte cleynot noch auch kein perlin tragen. Marderfutter nicht erwähnt.

 KO F 1490: Ergänzungen zu 1488, betreffen nicht die goldenen Ketten der Männer.

 

 

 



 


                                                                                                                                               Reichsgesetzgebung
RA 1497, 1498 u. 1500: Für den Adel (verschieden Rittern, ab 1498 und Doktoren) wurde generell kein Gold, noch Perlin offentlich vorgegeben, 1497 und 1498 mit dem Zusatz, daß weiteres* zu regeln dem Fürst (1497 mit seiner Ritterschaft) überlassen sei. Für Bürger in Städten (verschieden den Vorigen) wurde generell verlangt kain Gold.

RPO 1530:** [11] Von Burgern und innwonern inn Stetten. Unterschieden werden: gemeyn Burger, Handtwercker, unnd gemeyne kremer keyn goldt […], darüber: [12] Von kauff- und gewerbßleuten. [12/1] [...] doch mögen sie […] guldene ring tragen. [12/2] Wol mögen sie zum höchsten Marder kelen, und ire haußfrauen Vehene futer gebrauchen. [...] [13/1] Aber Burger in stetten, so vom radt, geschlechten, und sunst irer zinß und renthen geleben, die sollen sich inn aller massen inn irer kleydung erzeygen, als jetzo von kauff und gewerbßleuten vermelt werden, doch außgenommen, daß sie schammelotten röck, mit drei elen sammat zum höchsten verbrembt, deßgleichen Marder futer und keyn bessers, auch sammaten und seiden wammes, ausgescheyden Carmesin unnd seidne harhauben, an und auff tragen mögen. [13/2] […] guldene ring […] bis fünfftzig gulden […]. [13/3] Deren Frauen: […] eyn guldene ketten […] biß inn fünfftzig gulden [...]  –   Goldene Ketten werden für Männer ab Adel erwähnt: [14] Vom Adel.   [14/1] Ferner sollen die vom Adel [...] Deßgleichen mögen sie gulden ring unnd harhauben, auch eyn ketten, die nit über zwey hundert gulden werth sei, tragen, die sie doch mit eynem schnürlin umbwinden, oder durch ziehen soll, wie von alters herkommen.   [14/2] Und so eyner eines Fürsten Hoffmeyster, Cantzler, Marschalck, oder Radt, und doch nit vom Adel were, der mag sich denen vom Adel wie obgemeldt, gleich tragen.   [14/3] Jedoch sollen hierinn Ritter außgescheyden sein, welche guldene ketten offentlich on schnür antragen mögen, doch daß solch kette über vier hundert gulden nit werth sei. [14/4] Es sol inen auch Marder futer und dergleichen zu tragen un verbotten sein. [14/5] Item der vom Adel haußfrawen […]  –  [15] Von Doctorn. [15/1] Dergleichen sollen und mögen die Doctor unnd ire weiber auch kleyder, geschmuck, ketten, gulden ring und anders irem standt unnd freiheyt gemeß tragen.   [16] Von Graffen und Herrn.   [16/1]    Item sollen Graffen und Herrn keyn gulden und silbern stück tragen, sonder alleyn sammet, carmasin unnd anders seiden gewandt, doch mit gold nit verbremet, es were dann eyn Ritter.    [16/2] Item mögen sie gulden ketten, doch nicht über fünff hundert gulden werth tragen.   [16/3] Deßgleichen mögen Graffen und Herrn alle futer, außgenommen Zobeln und dergleichen höchste futer antragen.  â€“   [17/3] […] ob dann eynicher Churfürst, Fürst oder Standt inn seinen gebieten und oberkeyten der kleydung halber eynich ordnung, die schärpffer und mer, dann diese eingezogen, seiner landtschafft zu gutem aufrichten wölt, oder auffgericht hett, das soll […] zugelassen, und durch diese unsere ordnung unnd satzung unbenommen sein. […]  –  [19] Von Kriegßleuten.  [19/1] […] Were er aber von geringerm standt, dann vom Adel herkommen, und eyn hauptmannschafft, fenderich, musterherr oder dergleichen hohe ampt hett, wöllen wir im zulassen, sich zu tragen, wie eyn ehrlicher burger vonn geschlechten inn stetten, als oben gesatzt ist. […] Aber ein kriegßmann, so eynn dienst hett, oder hauptmann und im zugk were, und des ein paßbort oder urkundt würd anzeygen, der mag sich nach gestallt der leufft, unnd wie im gelegen, kleyden und tragen. [...]   –   [36] Von den Schalcksnarrn.   [36/2] Item sollen auch hinfüro die Herrn und die vom Adel ire schild, ring, ketten, oder dergleichen den schalcks narrn also leichtiglich, als biß anher beschehen, anzuhencken und zu geben vermeiden.–   [39/2] Doch eyner jeden oberkeyt, so regalien von unß und dem heyligen Römischen Reich hat, unbenommen, diß unser ordnung nach eyns jeden landts gelegenheyt einzuziehen, zu ringern und zu meßigen, aber inn keynen weg zu erhöhen oder zu meren.

** RPO 1548 und 1576 siehe Text, Anm. 39.  *für die Frauen und Kinder der Ritterschaft (3.7.2005).

 

 

Augsburg

Nürnberg

Ulm

Frankfurt

KO A 1582: Als erstlichen die Manns und Weybspersonen der Herren stuben betreffende. Die Mannspersonen der Herren Stuben sollen sich keines bessern Futters, als der Ruggmäder gebrauchen. [...] Sonsten aber mögen sie ihrem alter herkommen nach, Guldene Ketten, Klainater, Perlen, Armbandt, Ring, unnd Medeyen, wol tragen. [...]
Die jenige Mans personen von der Kauffleut Stuben, welliche in der vergleichung vom 11. 2. 1581 zwischen Herren- und Kaufleutestube in specie benendt, oder sonsten qualificirt seyen, wie solliche vergleichung mit sich bringt, mögen Ruggmädern […] tragen. [sonst Kehlmarder]
Betreffend die Graven, Herren, Ritter, deßgleichen die Herren, so jeder zeyt diser Stattpfleger seyen, deßgleichen die Doctores und Licenciaten, […] bleibt in krafft ires stands bevor, und unverwert das harte Gold [...]
Es soll auch den Haupt unnd Bevelchsleuten sich irem brauch nach zukleyden, unbenummen sein.

KO A 1668: Herren-Stuben und die ihnen am Stand  gleich seynd. [...] Und sollen erstlich die Mannspersonen[...] keines bessern Fuetters, als der Edlen Mäder zugebrauchen. [...] Gleichsfals ist ihnen unverwöhrt, dem alten Herkommen nach, Guldene Ketten, Kleinoder, Perlen, Armband, Guldene- oder Perline Huetschnüer, Ring, und Medeyen zutragen, jedoch, sovil die von der Mehrern Gesellschafft betrifft, […] kein Guldene Ketten über 40 Reichsthaler.

KO A 1683: Wie 1668, Adelichen Gesellschaft der Herren Geschlechtern, Mehrer goldene Ketten bis 100 Rtlr.

KO A 1735: Gleichwie aber denen Regiments-Personen, welche zugleich von Adelichem Stande sind, vor Anderen ein Praerogativ und Unterschid auch in der Tracht und Kleydung gebühret, also sollen allein die Herren deß Raths Patricii Ordinis wie bisher […] Güldene Ketten über dem Rock, […] jedoch allein bey Sollenitaeten, und Complimentierungen Grosser Herren, zu tragen.



 

KO N 1562: Wie 1501 und 1536.

KO N 1568: Marderfell in N bis hier nicht erwähnt. Gülden Ketten zutragen, sein allein denen Manspersonen zugelassen, die es von alters hero vehig gewesen. Es soll auch keiner derselben ainiche guldene Ketten antragen, die mit Gold, macherlon, unnd allem andern, uber 100 Reinisch goldgulden kost unnd werdt ist

KO N 1583: Von Tracht der erbern Manns Personen im vordersten Stand. [...] Den alten Erbern unnd Adenlichen geschlechten aber, ist erlaubt [...] keinem höhern oder besserm, dann rückmadern futer. [...]  Güldene ketten zu tragen, seien allein denen erbern Mannspersonen zugelassen, so dern mit allters hero vehig gewesen, es soll auch keiner derselben (ausserhalb der Rathspersonen, denen auß beweglichen ursachen hierinnen kein maß gegeben wirdet) einige güldene ketten, die uber 120 gülden Reinisch inn gold wigt, oder werth ist, zu tragen nicht macht haben. ‚Qualifizierte’ Kauf- u. Handelsleute Marderfutter.

KO N 1618: Gulden ketten [...] sind vermög der alten Ordnung, den Alten Rathsfehigen Erbarn Geschlechten, die es von alters hero befugt gewesen, unnd dann auch allein den jenigen Personen, deren Vätter und voreltern solche getragen, und wieder niemanden, zugelassen.

KO N 1693: Erster Stand. Von den Trachten der Manns-Personen, deß Alten Adelichen Geschlechts im Vorderisten Stand.
[...] und sollen die gefütterte Schauben und Mäntel auf das höchste mit Ruckmardern Futter oder Sammet durchfüttert sein. [...] Und gleichwie denen Alten Rathfähigen und Adelichen Geschlechten, die es von Alters her befugt gewesen, sonsten aber niemand, Guldene Ketten […] zugelassen. Also soll hingegen deren keiner (ausgenommen die Raths-Personen) einige güldene Ketten, die über hundert und zwanzig Gulden Rheinisch in Gold wigt, oder werth ist, zu tragen Macht haben.

 

KO U 1574: Aber bemeldte manns Personen, vonn Geschlechtern, mögen […] keines mehrern oder höhern futhers, weder Rugckmarder, gebrauchen […]
So soll denen von Geschlechtern, ihrem alten herkommen nach, Guldine Kettinem, doch das sie am Gold, uber hundert Cronen nit halten, auch allwegen uff ein mal, nur eine anzutragen, zugelassen sein. […] sollen die Mann, unnd Jungen Gesellen […] uberal keine Armband antragen.
Von den Kauffleuten, unnd andern Ehrlichen Personen, und derselben Sönen, so nit zu offnem Laden Sitzen. Den gemeldten MannsPersonen, sollen Ruckhmördere Röckh, Jedoch allein vonn Wullem Gwand, oder Burset, doch allerdings Unverbrembt zugelassen
[…] sein. […] Aber es soll Inen, bey Straff Acht Guldin, Guldene Kettinen, […] verbotten sein.
Von den Kauffleuten, Krämern, unnd andern Manns Personen […], so zu offnem Laden Sitzen. […] kein Kostlichern Rock, dann von Kellmarder

KO U 1636 u. 1640: So soll vierdtens, denen von Geschlechtern, ihrem alten herkommen nach, guldine Köttin, doch daß sie am gold, über hundert Cronen nit halten, auch allweg auf ein mal nur eine anzuetragen, zuegelaßen sein. […] die Manns Persohnen von Geschlechtern […] keines höhern mehrern oder köstlichern fuetters weder Ruckhmarder. […]
Die Doctores und Licenciaten […] ihrem standt und freihaiten gemäß, und aber der gestalt verhalten, das sie sich deß herkommens von selbst erinnern, und kein ubermaß scheinen, […]

KO U 1670: solle denen woladelichen Geschlechtern, Ihrem alten herkommen nach, die Güldene Kettin, idoch das sie ohne den daran hangenden Pfenning, an Gold uber hundert Cronen nicht halten, auch in allweeg uff Einmahl nur Eine zutragen zugelassen sein.

KO U 1700 (tabellarisch): Guldene Ketten ohne den daran hangenden Pfenning 100 Cronen.

KO F 1576: Die gantzen Mardern Futer, mögen allein die vom Adel, Doctores, und die Erbarn deren Geschlechten, so Schöffen und Rahtspersonen sind, und dere Weiber, Aber Mardernkelen Futer, mögen nicht allein obgemeldte Personen, sondern auch alle andere Erbarn der Geschlechte […], antragen. [...] 
güldine Ketten zutragen, sind allein denen Mannspersonen zugelassen, die es von alters hero fehig gewest. Doch soll dere keiner einiche güldine Ketten, uber hundert unnd fünfftzig Goltgülden werth, antragen.

KO F 1597: Die gantze MardernFutter mögen allein die vom Adel, Doctores, und die Erbarn von Geschlechten, so Schöpffen und RathsPersonen sind, unn deren Weiber, [...] güldene Ketten, wie auch seydene und andere dergleichen Halßschnür zutragen seynd allein denen MannsPersonen, die es von alters hero vehig gewest zugelassen: doch so deren keiner einige güldene Ketten uber 150 Kronen werth antragen.

KO F 1621, 1625, 1631 und 1636 (Marder nicht erwähnt): Erster Stand. Deß heil. Reichs Gerichts Schöffen allhie, unnd die Erbaren von Geschlechten, als deß ersten Stands Personen in gemeiner Stadt allhie. [...] Erlaubt: Güldene Ketten, […] bis 150 Kronen. – Ander Stand. Was sonsten andere deß Raths, auch die vornembste namhaffte Bürger und Handelsleute: Keine Goldene Ketten.

KO F 1640 u. 1646 (Marder nicht erwähnt): Regimentspersonen […]: Wir der Rat, Unsere Bürgermeister, Schultheis und Schöpffen, auch Syndici und Advocaten, [...] Erbare Geschlechter, derer Voreltern vor hundert und mehr Jahren, in dieser Statt das Regiment neben andern besessen, und sich solchem Standt gemäß noch verhalten: Verboten: Uber 200 Cronen an Gold, Perlen oder Ringen.

KO F 1671 u. 1731: Statt erbare jetzt Adeliche Geschlechter; Goldene Ketten und Marder nicht erwähnt. 1731: Goldene Uhren ohne Juwelen erlaubt.

 


[zurück zum Text]